Die vorerst letzte Ausgabe des Neuen Deutschen Jazzpreises präsentiert eine vielseitige Auswahl der jüngeren Jazzgeneration für die Wettbewerbskonzerte
Am 01. und 02. April 2022 geht der Neue Deutsche Jazzpreis in die 15. und vorerst letzte Runde. Eine Fachjury traf eine Vorauswahl von 11 Bands aus insgesamt 184 Bewerbungen, die drei Finalist*innen für die Wettbewerbskonzerte wurden von Kurator Lars Danielsson ausgewählt. Am Abend der Wettbewerbskonzerte entscheidet das Publikum über die Vergabe des mit 10.000€ dotierten Bandpreises. Die Veranstaltungen finden jeweils um 20:00 Uhr in der Alten Feuerwache Mannheim statt.
Aus insgesamt 184 Bewerbungen wählte der diesjährige Kurator und ACT-Künstler Lars Danielsson mit Unterstützung einer achtköpfigen Fachjury in einer anonymisierten Blindauswahl die Finalist*innen für den Bandwettbewerb des Neuen Deutschen Jazzpreises 2022. „Die drei Bands sind in diesem Jahr sehr unterschiedlich besetzt. Wir dürfen uns daher auf einen ausgesprochen vielseitigen Konzertabend freuen. Außerdem präsentieren wir in der letzten Ausgabe des Neuen Deutschen Jazzpreises eine spannende, jüngere Jazzgeneration, von der wir in Zukunft noch viel hören werden“, so die Zweite Vorsitzende der IG Jazz Rhein Neckar e.V., Sängerin und Jurymitglied Juliana Blumenschein.
Die Finalist*innen – eine vielseitige Auswahl für einen außergewöhnlichen Konzertabend
Das Felix Henkelhausen Quintet, bestehend aus dem 26-jährigen Kontrabassisten, Bandleader und Komponisten Felix Henkelhausen, Wanja Slavin (Altsaxofon und Klarinette), Uli Kempendorff (Tenorsaxofon und Klarinette), Elias Stemeseder (Klavier und Synthesizer) und Leif Berger (Schlagzeug) erschafft eine individuelle musikalische Gestalt, einen Klangkörper, der durch die Konstellation der fünf Musiker zustande kommt. Der Komponist setzt sich musikalisch mit der ebenso schöpferischen wie zerstörerischen Kraft der Menschheit auseinander, ein Thema, das in der heutigen Zeit aktueller denn je ist. Diese Ambivalenz wird in den Stücken durch die Mischung von Melodik und rhythmischer sowie harmonischer Rohheit verdeutlicht.
Die 33-jährige Pianistin und Komponistin Olga Reznichenko hat ihr Trio mit Maximilian Stadtfeld (Schlagzeug) und Lorenz Heigenhuber (Kontrabass) 2018 gegründet, seither sind die Musiker*innen kontinuierlich auf und abseits der Bühne aktiv. Das Debütalbum des Trios erscheint im Frühjahr 2022. Die Stücke der klassisch geschulten Pianistin spielen mit Einflüssen aus klassischer Moderne, Minimalismus und modernem Jazz. Olga Reznichenko verbindet intuitive Ansätze mit klaren Vorstellungen zu Stimmungen und Klangfarben. Komplexe harmonische und rhythmische Strukturen, subtile und kraftvolle Momente sowie melodische Anknüpfungspunkte ergeben die persönliche Ästhetik des Olga Reznichenko Trios.
Der moderne Sound des Rebecca Trescher Tentets bewegt sich experimentell zwischen Jazz und Klassik. Treschers Kompositionsstil und die Vielschichtigkeit ihrer Musik wurden immer wieder von Kritiker*innen gelobt. Das Ensemble, bestehend aus Rebecca Trescher (Klarinette, Bassklarinette, Komposition, Arrangement, Konzept), Julian Hesse (Trompete, Flügelhorn), Joachim Lenhardt (Tenorsaxofon, Bassklarinette, Flöte), Markus Harm (Altsaxofon, Sopransaxofon, Klarinette), Anton Mangold (Konzertharfe, Altsaxofon, Klarinette), Juri Kannheiser (Cello), Andreas Feith (Klavier), Roland Neffe (Vibrafon), Christian Diener (Kontrabass) und Silvio Morger (Schlagzeug) blickt auf vier Alben und zahlreiche Live-Auftritte im In- und Ausland zurück, die es dazu nutzte, seinen unverkennbaren Stil zu entwickeln und auf der Bühne einen Funken zu zünden, der auf das Publikum überspringt.
Der Neue Deutsche Jazzpreis
Der Neue Deutsche Jazzpreis gilt als eine wichtige Auszeichnung im Genre, ist ein mit zehntausend Euro dotierter Bandpreis für professionelle Jazzmusiker*innen und gleichzeitig der einzige Publikumspreis. Die vorläufig letzte Ausgabe findet Anfang April 2022 in der Alten Feuerwache in Mannheim statt. Ab kommendem Jahr möchte die IG Jazz Rhein Neckar e.V. ihre Energie neu und anders bündeln, neue Ideen und Konzepte entwickeln zur Stärkung der (über)regionalen Jazzszene, sowie Platz schaffen für andere Großveranstaltungen, wie etwa dem Landesjazzfest Baden-Württemberg.
Der Neue Deutsche Jazzpreis 2022 wird am 01.04.2022 um 20:00 Uhr durch das Kuratorenkonzert des Kontrabassisten Lars Danielsson im Duo mit Pianisten Gregory Privat eröffnet. Die Wettbewerbskonzerte finden am 02.04.2022 um 20:00 Uhr statt. Über die Reihenfolge der Auftritte am Wettbewerbsabend entscheidet das Los. Die Entscheidung über die Preisvergabe obliegt dem Publikum, die Vergabe des mit 10.000€ dotierten Bandpreises findet direkt im Anschluss an die Konzerte statt. Eintrittskarten für das Kuratorenkonzert und die Wettbewerbskonzerte in der Alten Feuerwache Mannheim sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich.